Petersilie selbst säen

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Petersilie selbst säen

Petersilie selbst aus Samen ziehen

Petersilie gehört, wie die eng verwandte Wurzelpetersilie, zu der Familie der Doldenblütler. Ursprünglich stammt die Blattpetersilie aus dem Mittelmeerraum und ist bereits seit dem Mittelalter als Gewürzkraut bekannt.

Die Blattpetersilie hat nur eine dünne, lange, weiße Wurzel, die aber sehr hart und zäh ist und daher nicht gegessen wird. Ihre Blätter sind doppelt oder dreifach gefiedert und sitzen an einem langen Stängel. Als zweijährige Pflanze beginnt Petersilie erst im zweiten Standjahr zu blühen und bildet im ersten Jahr wunderbar würzige Blätter für die Ernte aus. Nach der Blüte stellt die Pflanze das Blattwachstum ein und kann nicht mehr geerntet werden.
Bei Petersilie unterscheidet man zwischen der Glatten und Krausen Petersilie. Während die glattblättrige Petersilie aromatischer schmeckt, hat die krausblättrige Petersilie den Vorteil, dass sie nicht mit sehr ähnlich aussehenden, aber giftigen Verwandten, wie der Hundspetersilie (Aethusa cynapium), verwechselt werden kann. Der giftige Doppelgänger der Petersilie kann jedoch durch einen strengen, unangenehmen Geruch beim Zerreiben der Blätter überführt werden.

Standort

Petersilie benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort, da die Pflanze ursprünglich im Süden Europas kultiviert wurde. Der Boden sollte tiefgründig, durchlässig und humusreich sein. Im Idealfall sollte das Beet bereits im Herbst mit Kompost und organischem Dünger angereichert werden. Auf sehr schwere oder krustige Böden reagiert Petersilie sehr empfindlich.

Aussaat

Wer Petersilie aus Samen ziehne mächte, benötigt etwas Geduld und Fingerspitzengefühl. Bis zur Keimung kann es durchaus ein paar Wochen dauern. Um die Petersilie im Sommer und Herbst ernten zu können, ist eine Aussaat ab Mitte März, besser ab April, direkt ins Freiland möglich. Die Samen werden 1 - 2 cm tief mit einem Reihenabstand von 20 - 30 cm ausgesät. Petersilie hat eine Keimdauer von 3 - 4 Wochen bei einer Keimtemperatur zwischen 20 und 25°C. Bis die Samen aufgehen, muss der Boden gleichmäßig mit Wasser versorgt und unkrautfrei gehalten werden. Bewährt hat sich, das Beet mit einem Vlies oder Lochfolie zu bedecken, bis die Samen keimen, so bleibt die Erde möglichst warm und feucht. Um auch im Winter Petersilie ernten zu können, kann noch bis Ende Juli ausgesät werden. Danach ist ein Anbau im Gewächshaus empfehlenswert.

Ab Mitte Januar kann Petersilie schon in Anzuchtschalen oder Töpfen vorgezogen werden. Nach der Keimung gilt es, die kleinen Pflanzen bei ca. 15 °C weiter zu kultivieren und sie vor dem Setzen im April abzuhärten.

Pflege

Ab einer Wuchshöhe von ca. 5 cm können Sie die Pflanzen büschelweise auf einen Abstand von 10 cm vereinzeln. Petersilie liebt es feucht, verträgt jedoch keine Staunässe. Außer der Kompostzugabe während der Beetvorbereitung benötigt Petersilie keine weitere Düngung. Petersilie ist zweijährig. Im ersten Standjahr bildet Petersilie die Blätter aus, im zweiten Jahr die Blüte. Nach dem Blühen stirbt die Pflanze ab, daher sollten Sie Petersilie jährlich neu aussäen.

Blüte

Die Blütezeit des Krautes ist von Juni bis Juli. Kurz vor der Blüte ist das Kraut am aromatischsten, dann sollten Sie alle Blätter ernten, denn während und nach der Blüte sollte man Petersilie nicht mehr essen oder zur Dekoration von Speisen verwenden. Bitte beachten: Petersilie ist während und nach der Blüte nicht mehr genießbar, geschweige denn essbar! In den Pflanzenteilen erhöht sich der Gehalt an Apiol, einem giftigen Inhaltsstoff der Pflanze. Auch die Samen sind giftig.

Krankheiten und Schädlinge

Schnecken sind die größten Feinde der Petersilie. Mit einer Schneckenhaube oder einem Schneckenzaun kann man die Petersilie vor Schneckenbefall schützen. Wurzelgallmilben, Blattläuse, Drahtwürmer und Engerlinge sind weitere tierische Schädlinge. Gelbe Blätter können ein Hinweis auf einen Mangel an Magnesium oder Molybdän sein. Zeigen sich braune Flecken an Stängel und Blättern, kann dies ein Hinweis auf die Septoria-Blattfleckenkrankheit sein.

Ernte

Petersilie kann im späten Frühjahr bereits geerntet werden, wenn die Pflanzen stark genug sind. Das erkennt man daran, dass die Stiele mindestens drei Blattpaare aufweisen. Bei der Ernte sollten Sie niemand nur die Blätter abschneiden, sondern die Stiele so nah am Boden wie möglich. Dadurch wird die Pflanze zum Austreiben angeregt. So erhalten Sie ein schönes, buschiges Kraut. Ernten Sie immer erst die äußeren Triebe und schneiden Sie auf keinen Fall ins Herz der Pflanze. Dieses ist am verdickten Stiel zu erkennen, von dem die Triebe ausgehen. Zum Kochen eignen sich die Stängel nicht. Sie können anschließend kompostiert werden.

Achtung: Nach der Blüte werden die Blätter der Petersilie ungenießbar und giftig.
Sie können die Pflanzen stehen lassen, wenn Sie die Petersilie aus Samen vermehren möchten. Nach dem Ernten der Samen reißen Sie am besten die Pflanze ganz aus. Pflanzen oder säen Sie Petersilie dann für drei Jahre an einem anderen Standort und nutzen das Beet für andere Gemüse- oder Zierpflanzen.

Lagerung

Am besten lässt sich Petersilie durch Hacken und Einfrieren konservieren. Man kann sie aber auch im Backofen in einem Dörrgerät trocknen, aber dabei verliert sie natürlich einen Teil ihres Aromas. Im Kühlschrank hält sie sich auch einige Tage frisch. Zerkleinern Sie sie in diesem Fall erst kurz vor dem Verzehr.

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