Schnittlauch selbst säen

Tipps zur Aussaat von Schnittlauch im eigenen Garten Das gute alte Schnittlauchbrot oder das... mehr

Schnittlauch selbst säen

Tipps zur Aussaat von Schnittlauch im eigenen Garten

Das gute alte Schnittlauchbrot oder das leckere Rührei mit Schnittlauch am Morgen kennt wohl jeder.
Schnittlauch ist eine heimische Pflanze und wächst wild in Flussauen und Feuchtwiesen. In Klostergärten hat er eine lange Tradition und er gehört zusammen mit Petersilie zu den bekanntesten und beliebtesten Küchenkräutern. Blühender Schnittlauch ist mit seinen rosa-violetten Kugelblüten äußerst attraktiv und eignet sich damit auch als Beet-Einfassung.

Standort

Bei der Wahl des Standortes ist Schnittlauch nicht besonders anspruchsvoll. Zwar bevorzugt er am liebsten einen sonnigen bis halbschattigen Standort, doch gedeiht er in vielen Fällen auch im Schatten sehr gut. An allzu sonnigen Standorten ist ein Schutz vor zu langer und intensiver Sonneneinstrahlung durch das Pflanzen von höheren Pflanzen ratsam.

Der Boden sollte locker und durchlässig sein und im Idealfall über einen hohen Nährstoffgehalt verfügen. Optimal ist eine ausgewogene Mischung aus Humus und Sand. Dabei sollte der Humusanteil überwiegen. Bringen Sie bei der Vorbereitung des Beetes bereits Kompost in das Beet ein. Schnittlauch mag - wie die meisten Küchenkräuter - keinen zu sauren Boden.

Aussaat

Bei der Aussaat von Schnittlauch ist vor allem Geduld erforderlich, da die Keimung des Schnittlauchs nicht sehr zuverlässig und die Keimdauer mit 14 Tagen relativ lang ist. Die Umgebung sollte unkrautfrei sein. Außerdem ist zu beachten, dass Schnittlauch ein Kaltkeimer ist. Das bedeutet, dass er Temperaturen unter 18°C benötigt, um zum Keimen angeregt zu werden. Deshalb ist es für Schnittlauch im Zimmer oft viel zu warm. Man kann Schnittlauch bereits ab 5°C draußen aussäen. Man bedeckt die Samen mit ca. 1 cm Erde. Nach dem Säen müssen die Samen gleichmäßig feucht gehalten werden. Nach etwas vier bis acht Wochen werden die Saatreihen geteilt und die Pflänzchen horstweise mit 20 bis 30 Stück ausgepflanzt.

Pflege

Schnittlauch benötigt eine gute Wasser- und Nährstoffversorgung. Da Schnittlauch nicht sehr konkurrenzstark ist, muss darauf geachtet werden, dass er nicht von Unkraut überwuchert wird.
Ansonsten ist Schnittlauch eine relativ unkomplizierte und fast unerschöpfliche Quelle für Frischkräuter. Das liegt daran, dass er ausdauernd ist und den mitteleuropäischen Winter in der Regel gut übersteht. Schnittlauch zieht sich im Winter zurück und treibt im Frühjahr wieder aus.
Im Herbst kann man die Horste auch gut teilen. Dazu graben Sie den Wurzelballen einer älteren Pflanze aus und ziehen ihn vorsichtig auseinander, um die dicht an dicht stehenden Zwiebelchen voneinander zu trennen. Entfernen Sie Gräser und Unkräuter aus dem Horst und pflanzen Sie die Teilstücke gleich wieder ein. Anschließend kürzen Sie alle Röhrenblätter auf fünf Zentimeter Höhe.

Während des Winters kann man den Schnittlauch auch in einen Topf pflanzen, um ihn dann im Haus überwintern zu lassen. Wenn Sie den Schnittlauch schnell wieder ernten wollen, geben Sie ihm jedes Jahr etwas Kompost und etwas Stickstoff, z. B. Hornspäne.

Blüte

Mit seinen auffälligen violetten Blüten beginnt der Schnittlauch ab April zu blühen. Diese können immer wieder ausgebrochen werden, so bleiben die Schnittlauchhalme saftig und es wachsen immer wieder neue Halme nach. Die Blüten können ohne die harten Stängel gegessen werden. Man kann sie aber auch zum Dekorieren von Salaten und belegten Broten verwenden. Die Blüten schmecken leicht würzig.
Werden die Blüten stehen gelassen, sind sie ein optisches Highlight im Garten und eine Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten. So sät sich Ihr Schnittlauch von selbst aus. Ist die Blütezeit vorbei, wachsen wieder ausschließlich die Blätter des Schnittlauchs.

Krankheiten und Schädlinge

Schnittlauch ist eine recht unkomplizierte und genügsame Pflanze. Das liegt auch daran, dass er sehr selten von Krankheiten oder Schädlingen befallen wird. Ein Befall durch die Zwiebelfliege (weiße Maden) oder den Lilienzwiebelkäfer (roter Käfer) ist jedoch möglich. Diese können durch Fraß erhebliche Schäden verursachen. Sie sollten so weit wie möglich abgesammelt werden, da es keine wirksamen biologischen Bekämpfungsmittel gibt.
Zur Vorbeugung eignen sich Kulturschutznetze gegen die Zwiebelfliege. Wenn Sie befallene Pflanzen haben, sollten Sie diese nicht auf dem Kompost entsorgen, sondern werfen Sie sie in die Mülltonne. In Mischkultur hat sich die Nachbarschaft von Karotten ist bewährt, denn der Duft des Schnittlauchs vertreibt die Möhrenfliege. Schnittlauch in der Nähe von Erdbeeren reduziert bei diesen die Gefahr von Mehltau.
Gießen Sie den Schnittlauch immer so, dass er vor Einbruch der Dunkelheit wieder trocken ist. Sonst ist der Befall mit falschem Mehltau oder Rost möglich. Bei Rost hilft ein windoffener Standort.

Ernte

Das, was wir als Schnittlauch ernten, sind die röhrenförmigen Blätter der kleinen Zwiebeln, die unter der Erde wachsen. Sobald die Pflanzen gut eingewurzelt sind, kann man die Röhrenblätter ernten. Man schneidet sie einfach ein Stück über der Erde ab, und sie treiben nach der Ernte wieder aus.

Lagerung

Wenn Schnittlauch getrocknet wird, verliert er, ähnlich wie Basilikum, viel von seinem Aroma. Deshalb ist es ratsam, Schnittlauch immer frisch zu verwenden. Hacken Sie ihn nicht zu klein, sonst wird er matschig und verliert an Aroma. Schneiden Sie ihn stattdessen mit einer Schere in kleine, wenige Millimeter lange Röhrchen. Für den Winter kann Schnittlauch klein geschnitten auch eingefroren werden.

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