"Unkraut" für die Gesundheit

"Unkraut" für die Gesundheit
Dem Gärtner verhasst - stark für die Gesundheit! Nicht erst seit Hildegard von... mehr

"Unkraut" für die Gesundheit

Dem Gärtner verhasst - stark für die Gesundheit!

Nicht erst seit Hildegard von Bingen und Pfarrer Sebastian Kneipp ist bekannt, dass unsere europäische Vegetation eine Vielzahl von Heilkräutern bereit hält. Viele unser heimischen Wild- und Unkräuter werden seit Jahrhunderten in der Volksmedizin verwendet.
Vielleicht gehen Sie nach dem Lesen dieses Textes nicht mehr achtlos an den teilweise unscheinbaren Schönheiten vorbei, die am Wegesrand, an Feldrainen und auf den Wiesen wachsen und ein enormes Heilpotenzial in sich tragen.

Löwenzahn

Jeder kennt ihn, so mancher Gärtner hasst ihn, aber dass der Löwenzahn eines der stärksten und vielseitigsten Heilkräuter in unseren Breiten ist, wissen nur wenige. Seine lateinische Bezeichnung Taraxacum officinale weist indessen schon darauf hin.
Man verwendet vom Löwenzahn vor allem die Wurzel, aber auch das ganze Kraut für Heilzwecke. Er enthält gesundheitsfördernde Bitterstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe und viele Mineralstoffe, davon besonders reichlich Kalzium.
Er regt alle Drüsensekrete an, das heißt er wirkt gallefördernd, appetitanregend und fördert den Stoffwechsel. Deshalb wird er bei Völlegefühl, Blhungen, Appetitlosigkeit und Leber- und Galle-Erkrankungen eingesetzt. Durch seine blutreinigende und entwässernde Wirkung ist er ein häufiger Bestandteil von Blutreinungs- und Entschlackungstees. Löwenzahn verhindert zu dem die Nieren- und Gallensteinbildung und kann auch bei Rheuma, Gicht und Hautkrankheiten eingesetzt werden. Er wächst auch genau zu dem Zeitpunkt im frühen Frühjahr, wenn eine Detox-Kur nach dem Winter besonders wirkungsvoll ist.
Kleiner Tipp: Im Frühling eine Woche lang täglich eine frische Löwenzahnblüte essen als schnelles Detox-Programm.

Brennnessel

Noch ein dem Gärtner höchstens zur Zubereitung einer Brennnesseljauche willkommenes, aber ansonsten verhasstes "Unkraut" ist die Brennnessel.
Dabei hat sie eine enorme Kraft, vor allem was Blutreinigung, Entwässerung und Entgiftung angeht. Brennnesseltee wird traditionell zur Durchspültherapie bei Erkrankungen von Nieren und Blase verwendet. Ihre blutreinigende Kraft hilft gegen Akne. Dazu kommt, dass die Brennnessel sehr nährstoffreich ist: sie ist reich an Kieselsäure (SiO2), Eisen, Magnesium, Kalzium, Natrium und Kalium.
Tipp: Brennnesselblätter erntet man am Besten mit Handschuhen und rollt sie dann mit einem Nudelholz. Damit macht man die Brennhaare unschädlich und kann sie sogar roh verzehren.

Spitzwegerich

In der Heilkunde verwendet man die Blätter und die Samen. Spitzwegerich enthält Aucubin, ein pflanzliches Antibiotikum, allerdings nur die frische Pflanze, nicht das getrocknete Kraut. Zusammen mit den enthaltenen Schleimstoffen, Gerbstoffen und Flavonoiden entsteht eine unschlagbare Mischung beim Kurieren von hartnäckigem Reizhusten, Katarrhen der oberen Atemwege, Bronchitis, Asthma und Entzündungen der Mundschleimhaut und des Rachens. Die reizlindernde, wundheilende, antibiotische und blutstillende Wirkung kann man sich auch äußerlich beim Behandeln von Entzündungen, Wunden, Schwellungen und Insektenstichen zunutze machen.
Kleiner Tipp: Im Sommer nach einem Insektenstich schnell ein frisches Blatt Spitzwegerich zwischen den Fingern verreiben und dann auf den Stich auflegen. Es hört auf zu jucken.

Schafgarbe

Die Schafgarbe, früher als "Unkraut" im Garten verpönt, sollte heute in keinem naturnahen, bienenfreundlichen Garten fehlen. Sie zählt seit Jahrhunderten zu den essbaren Wildpflanzen und ist in der Volksmedizin bekannt als "Blutstillkraut" und "Bauchwehkraut". Die Blätter der Schafgarbe schmecken sehr aromatisch und ergänzen einen Wildkräutersalat oder Kräuterquark sehr angenehm. Sie enthält ätherische Öle, Bitter- und Gerbstoffe und Phytohormone. Daher wird sie auch vorwiegend bei Magen-Darm-Erkrankungen und in der Frauenheilkunde eingesetzt. Sie wirkt blutstillend und reguliert die Menstruation, außerdem krampflösend und hormonregulierend. Man setzt sie bei Bauchkrämpfen ein sowie Menstruationsstörungen und -beschwerden. Ihre entzündungshemmenden und wundheilenden Eigenschaften macht man sich bei Gastritis und Entzündungen der Darmschleimhaut, bei Blutungen und Nasenbluten zunutze.
Tipp: Vorsicht bei Allergie gegen Korbblütler, dann die Schafgarbe lieber nicht anwenden.

Johanniskraut

Ein typisches Kraut auf Schuttplätzen, trockenen Wegrändern und oft auch auf Verkehrsinseln ist das Johanniskraut mit seinen kleinen gelben Blüten. Man erkennt es auch an den Blättern, die, gegen die Sonne gehalten, ein kleines Lochmuster aufweisen. Die Blätter und Blüten enthalten Gerbstoffe, Flavonoide und ätherisches Öl. Johanniskraut stärkt die Nerven und wirkt antidepressiv und schmerzstillend. Man kann es bei Angstzuständen, Depressionen, nervöser Unruhe, Erschöpfung und Schlafstörungen einsetzen. Ein Blütenauszug in Öl (Rotöl) entfaltet seine wundheilende Kraft bei Sonnenbrand, Verbrennungen, Wundheilung und bei der Behandlung von Narben.
Tipp: Johanniskraut macht die Haut empfindlicher gegen Sonneneinstrahlung. Deshalb sollte man sich gut vor der Sonne schützen, wenn man Johanniskraut einnimmt, man bekommt sonst leichter einen Sonnenbrand.

WICHTIG!

Wer selbst Heilkräuter sammeln und verwenden will, sollte darauf achten, unbelastete und von Hunden nicht genutzte Stellen zu wählen. Keine Feldränder (oft gespritzt), Straßenränder (Schwermetall belastet), nicht in Parks oder an Wegen mit viel Hundeauslauf. Am besten sind Wiesen und Waldränder fern von Bewirtschaftung mit Pestiziden und mit wenig Publikumsverkehr oder der eigene Bio-Garten.
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